Der Prozess liess viele Fragen unbeantwortet. Solange die Auftraggeber des Verbrechens nicht identifiziert und vor Gericht gestellt sind, sind Recht und Gerechtigkeit nicht erfüllt.
Sergei Nikitin, Direktor des Amnesty-Büros in Moskau: «Der tragische Mord an Anna Politkowskaja zeigt in aller Deutlichkeit, welch tödliche Risiken Frauen und Männer in Russland eingehen, wenn sie Menschenrechtsverletzungen und Korruption anprangern. Solange in ihrem Fall dem Recht nicht Nachachtung verschafft wird, sind alle Journalistinnen und Aktivisten weiterhin in Gefahr. Die russischen Behörden müssen den Tatbeweis erbringen, dass sie ernsthaft versuchen, die Auftraggeber des Mordes an Anna Politkowskaja dingfest zu machen und vor Gericht zu stellen.»
Ein Gericht in Moskau hat am 20. Mai 2014 fünf Männer schuldig gesprochen, den Mord an Anna Politkowskaja ausgeführt zu haben. Sie war im Jahr 2006 vor ihrer Wohnung erschossen worden. Zuvor hatte sie kritisch über Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien und im Nordkaukasus berichtet.