Der tschetschenische Menschenrechtsverteidiger Oyub Titiev. © Amnesty International
Der tschetschenische Menschenrechtsverteidiger Oyub Titiev. © Amnesty International

Good News Russland: Oyub Titiev wird auf Bewährung entlassen

11. Juni 2019
Am 10. Juni hat das Stadtgericht von Schali in Tschetschenien die vorzeitige Entlassung auf Bewährung von Oyub Titiev angekündigt. Der Menschenrechtsverteidiger verbrachte anderthalb Jahre unschuldig in Haft.

Seit Oyub Titiev im Januar 2018 verhaftet wurde, hat Amnesty International sich für seine bedingungslose Entlassung eingesetzt. «Oyub Titiev wurde in einem unfairen Prozess zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, um ihn so zu zwingen, seine Menschenrechtsarbeit niederzulegen», sagt Marie Struthers, Direktorin für Osteuropa und Zentralasien von Amnesty International.

«Im Fall von Oyub Titiev wurde die Justiz missbraucht, um einen unschuldigen Mann hinter Gitter zu bringen. Mit der angekündigten Entlassung auf Bewährung hat das Gericht diese gewaltige Ungerechtigkeit ein Stück weit wiedergutgemacht.»

«Wenn die Gerechtigkeit obsiegen sollte, müsste Oyub Titievs Verurteilung aufgehoben werden und er müsste Zugang zu Wiedergutmachungsmassnahmen erhalten, namentlich eine Entschädigung für seine ungerechtfertigte Haft.»

Wenige Tage zuvor wurde der Investigativjournalist Ivan Golunov wegen angeblichen Drogenhandels festgenommen. Er soll incomunicado gehalten und in Polizeigewahrsam misshandelt worden sein. Der Journalist befindet sich zurzeit in Hausarrest. Amnesty International ruft die Behörden dazu auf, die Anklage von Golunov wegen Misshandlung in Haft umgehend zu untersuchen.

Hintergrundinformationen vom 19. März 2019