Kleines Mädchen vor einem Poster mit einem Foto des inhaftierten Oleg Sentsov, während der Aktion «Free Sentsov» in Kryvyi Rih (Ukraine) am 1. Juni 2018. © Polydeuces / shutterstock.com
Kleines Mädchen vor einem Poster mit einem Foto des inhaftierten Oleg Sentsov, während der Aktion «Free Sentsov» in Kryvyi Rih (Ukraine) am 1. Juni 2018. © Polydeuces / shutterstock.com

Russland / Ukraine Regisseur Oleg Sentsov ist frei

9. September 2019
Der ukrainische Filmemacher wurde nach mehr als fünf Jahren Haft im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen der Ukraine und Russland aus der Haft entlassen.

Der ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov und weitere Gefangene wurden im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und der Ukraine freigelassen. Sentsov hatte vor seiner Verhaftung friedlich gegen die Intervention von Russland auf der Krim und gegen die Annexion der Halbinsel protestiert und verbrachte dafür über fünf Jahre Jahre in Haft.

«Oleg Sentsov und viele andere, die nach der russischen Besetzung und der illegalen Annexion der Krim inhaftiert wurden, sind Opfer einer politisch motivierten Strafverfolgung» sagt Lisa Salza, Länderkoordinatorin für Osteuropa und Zentralasien bei Amnesty Schweiz. «Sie hätten überhaupt nicht inhaftiert werden dürfen. Es ist zwar eine grosse Erleichterung, dass sie jetzt frei sind. Aber Menschen wie eine Währung für politische Deals einzusetzen, verhöhnt jegliches rechtstaatliches Empfinden.»

«Es bleibt zu hoffen, dass sich seine Freilassung positiv auf die Schicksale anderer gewaltloser politischer Gefangener aus der Ukraine auswirkt», so Lisa Salza weiter. «Kritische Stimmen geraten auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim immer wieder ins Visier der russischen Behörden und müssen mit willkürlichen Strafverfahren rechnen.»

Hintergrund

Gemeinsam mit vielen anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen hatte sich Amnesty seit seiner Verhaftung im Mai 2014 auf der Krim für Sentsov eingesetzt. Oleg Sentsov war im August 2015 in einem unfairen Gerichtsverfahren wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten zu einer Freiheitsstrafe von 20 Jahren verurteilt worden.