Wladimir Kara-Mursa war am 11. April 2022 in der Nähe seiner Wohnung in Moskau festgenommen worden. Ein Jahr später wurde er nun wegen «Hochverrat», «Verbreitung falscher Informationen über die Streitkräfte» und «Zusammenarbeit mit einer unerwünschten Organisation» schuldig gesprochen. Die Anklage nennt als Beweise Vorträge, in denen der Journalist den russischen Einmarsch in der Ukraine kritisiert hatte. Dies wird als Verstoss gegen einen neuen Straftatbestand gewertet, der im März 2022 kurz nach Kriegsbeginn eingeführt wurde und jegliche Kritik am Krieg und das Benennen als solcher unter Strafe stellt. Ebenfalls zum Verhängnis wurde ihm seine Verbindung zur oppositionellen Gruppierung «Open Russia».
Wladimir Kara-Mursa ist gesundheitlich schwer angeschlagen. Berichten zufolge leidet er an Polyneuropathie, was gemäss russischem Recht bedeutet, dass er nicht inhaftiert werden darf. Die lange Haftstrafe ist nicht nur eine stossende Ungerechtigkeit, sondern auch ein ernsthaftes Risiko für die Gesundheit des mutigen Aktivisten.
Wladimir Kara-Mursa hat in einem repressiven Umfeld sein Recht auf freie Meinungsäusserung geltend gemacht. Das ist kein Verbrechen, sondern zeugt von grossem Mut. Das Recht auf freie Meinungsäusserung wird sowohl durch das Völkerrecht als auch die russische Verfassung garantiert. Amnesty International betrachtet Wladimir Kara-Mursa als gewaltlosen politischen Gefangenen, der umgehend und bedingungslos freigelassen und dessen Verurteilung aufgehoben werden muss.
Setzen Sie sich für Wladimir Kara-Mursa ein!
Werden Sie auf den sozialen Medien aktiv. Nutzen Sie den Hashtag #FreeVladimirKaraMurza und taggen Sie die russische Botschaft in der Schweiz @RusEmbSwiss.