Baselworld - Die Weltmesse für Uhren und Schmuck in Basel Nein zu Konfliktdiamanten

Unter dem Titel «Suchen Sie den perfekten Diamanten?» gibt die von Amnesty International und Global Witness* herausgegebene Broschüre einfach zu befolgende Ratschläge um sich zu vergewissern, dass mit

Unter dem Titel «Suchen Sie den perfekten Diamanten?» gibt die von Amnesty International und Global Witness* herausgegebene Broschüre einfach zu befolgende Ratschläge um sich zu vergewissern, dass mit dem kostbaren Diamanten, Symbol von Liebe und Langlebigkeit, keine bewaffneten Konflikte finanziert wurden. In der Broschüre wird empfohlen, den traditionellen vier «c» der Händler (in Englisch: colour (Farbe), cut (Schliff), clarity (Klarheit), carat (Karat)) ein fünftes «c» beizufügen: conflictfree (konfliktfrei).

In vielen Ländern der Welt, beispielsweise auch in der Schweiz, ist der Diamant ein Symbol der Liebe. In anderen Regionen der Welt, insbesondere in Afrika, finanziert er den Hass. Kriegsherren und Rebellen in Ländern wie Angola, der Demokratischen Republik Kongo, Liberia und Sierra Leone haben Milliarden von Dollar verdient durch den Verkauf von Diamanten aus Minen unter ihrer Kontrolle. Mit diesen «Konfliktdiamanten» wurden auch verheerende Kriege finanziert, die das Leben von mindestens 3,7 Millionen Menschen gekostet haben. Zurzeit kommen Diamanten aus Minen in der Elfenbeinküste, die von Rebellen kontrolliert werden, auf den internationalen Markt. In diesem Land ist zurzeit ein gewaltsamer Konflikt im Gange.

Die Kaufanleitung erklärt Konsumentinnen und Konsumenten, wie sie den Unterschied herausfinden können, wenn sie den perfekten Diamanten suchen: Sie müssen von den Händlern eine Garantie verlangen, dass diese Edelsteine nicht aus Konfliktgebieten stammen.

Die Diamantenindustrie muss ihr Versprechen halten: Im Rahmen des Kimberley Prozesses hat sie sich verpflichtet, dem illegalen Handel mit Konfliktdiamanten ein Ende zu setzen. Der World Diamond Council hat ein freiwilliges Garantiesystem eingeführt und die internationale Vereinigung der Bijoutiers, Juweliere und Goldschmiede (CIBJO) hat einen Ehrenkodex für die Fachleute der Branche erarbeitet. Dieser Kodex hält fest, dass «Verletzungen und Not der lokalen Bevölkerung inakzeptabel sind, wenn in Gebieten mit Diamantenminen Konflikte ausbrechen, ebenso wie der Profit, den gewisse Leute aus diesen Konflikten zu ziehen versuchen».

Die Broschüre empfiehlt Konsumenten und Konsumentinnen, vor dem Kauf eines Diamanten vier Fragen zu stellen:

  • Wie kann ich sicher sein, dass keines Ihrer Schmuckstücke Konfliktdiamanten enthält?
  • Kennen Sie die Herkunft der Diamanten, die Sie verkaufen?
  • Können Sie mir eine Kopie der Geschäftsrichtlinien in Bezug auf Konfliktdiamanten zeigen?
  • Können Sie mir eine Garantie Ihres Diamantenlieferanten zeigen, die belegt, dass seine Diamanten konfliktfrei sind?

«Einen Diamanten zu kaufen ist eine Liebeserklärung. Keine Liebeserklärung würde akzeptiert, wenn noch so schöne und kostbare Steine auf Kosten von Menschenleben erworben worden wären. Das ist schlicht undenkbar», erklärt Danièle Gosteli Hauser, Verantwortliche für Wirtschaft und Menschenrechte bei der Schweizer Sektion von Amnesty International. «Trotz dem erklärten Willen von Regierungen und Diamantenindustrie, dem illegalen Handel mit Konfliktdiamanten ein Ende zu setzen, leidet die Umsetzung nach wie vor unter zahlreichen Schwächen. Eine dieser Schwächen ist der freiwillige Charakter der Garantiekette: Wenn eines der Glieder der Kette nicht mitmacht, bricht die ganze Kette. Es ist deshalb wichtig, systematisch Garantiezertifikate zu verlangen.»

Corinna Gilfillan von Global Witness* ergänzt: «Wir erleichtern Konsumentinnen und Konsumenten die Aufgabe. Dank unserer Broschüre können sie leichter herauszufinden, ob sich die Händler wirklich für die Regel der fünf «c» einsetzen.»


*Global Witness ist eine britische NGO, die Untersuchungen über die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen und ihre Folgen für die Menschenrechte, für die Finanzierung von Konflikten und für Korruption durchführt.

30. Mai 2006