Schweiz: Abstimmung zur Waffenschutzinitiative Amnesty enttäuscht über das Resultat

Bern, 13. Februar 2011.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International äussert ihre Enttäuschung über die Ablehnung der Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt». Die Schweiz hat die Chance verpasst, gegenüber anderen Staaten in Sachen Waffenkontrolle mit dem guten Beispiel voran zu gehen: Tatsächlich wird die Verpflichtung zur Einführung eines zentralen Waffenregisters Teil der Bestimmungen eines Internationalen Waffenhandels-Kontrollvertrages, den die internationale Gemeinschaft gegenwärtig unter aktiver Beteiligung unseres Landes aushandelt. Die präventive Entfernung von Armeewaffen aus Privathaushalten hätte zudem die erschreckend hohe Zahl der Schusswaffentoten in unserem Land zu senken und Frauen besser vor häuslicher Gewalt zu schützen vermögen.

«Die Schweiz hätte sich in Sachen Waffenkontrolle als internationale Pionierin profilieren können», bedauert Manon Schick, die neue Geschäftsleiterin der Organisation. «Mit der Ablehnung eines zentralen Waffenregisters hingegen kompromittiert sie bereits jetzt ihren Beitritt zum künftigen Waffenkontrollvertrag, der zurzeit bei der Uno verhandelt wird.»

Amnesty International setzt sich seit vielen Jahren für eine bessere Prävention häuslicher Gewalt ein. «Wir sind sehr enttäuscht», sagt Manon Schick. «Die Beschränkung des Waffenbesitzes auf jene Personen, die solche wirklich benötigen, hätte viele Gewalttaten mit tödlichem Ausgang verhindern können. Schade, dass so viele Menschen in der Schweiz offenbar unsere Meinung nicht teilen, dass Waffen nicht in Privathaushalte gehören.»