© Giorgos Moutafis/Amnesty International
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Petition an den Bundesrat für die Aufnahme von 200 unbegleiteten Minderjährigen aus Griechenland Für den Schutz von Kinderflüchtlingen

10. Februar 2020
Mehr als 5200 unbegleitete Minderjährige leben zurzeit unter äusserst prekären Bedingungen in Flüchtlingslagern wie Moria (Lesbos) auf den Ägäis-Inseln in Griechenland – und Europa einschliesslich der Schweiz verschliessen die Augen. Amnesty International unterstützt eine Petition, welche den Bundesrat auffordert, mindestens 200 Kindern Zuflucht in der Schweiz zu gewähren, unabhängig davon, ob sie hier familiäre Verbindungen haben.

Keine Schule, nicht genügend sanitäre Anlagen, Zeltplanen als Unterkunft. Auf den ägäischen Inseln in Griechenland leben zurzeit ca. 5200 Kinder und Jugendliche ohne Begleitung ihrer Eltern unter katastrophalen Bedingungen. Die Flüchtlingslager sind massiv überbelegt. Im und um das ursprünglich für 2800 Menschen ausgelegte Militärlager Moria auf Lesbos leben zurzeit ca. 19'000 Geflüchtete, weit mehr als 1000 davon sind unbegleitete Minderjährige.

Gleichzeitig vermeldet die Schweiz die tiefsten Asylgesuchzahlen seit 2007.  Dennoch ist Bundesrätin Karin Keller-Sutter bisher nur bereit, Kinder mit «familiärem Bezug» zur Schweiz aus Griechenland einreisen zu lassen - dazu wäre die Schweiz indes aufgrund der Dublin-Verordnung (Art. 6 und 8) ohnehin verpflichtet.

Die Kinder in Moria und anderen griechischen Inseln brauchen Schutz – auch dann, wenn sie keine Angehörigen in der Schweiz haben. Und die Schweiz kann und muss dazu einen Beitrag leisten. Deshalb fordert die Petition «Schutz für Kinder auf der Flucht» den Bundesrat auf, die Einreise von 200 unbegleiteten Kindern und Jugendlichen von den griechischen Ägäis Inseln in die Schweiz und die Durchführung von Asylverfahren zu veranlassen. Amnesty unterstützt diese Petition.

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