In einem gemeinsamen Aufruf fordern die NGO jede Regierung, jeden Wirtschaftsführer und jede Wirtschaftsführerin in Davos dazu auf, in ihrem Einflussbereich den Klimanotstand auszurufen und dem Abbau und der Nutzung von fossilen Brennstoffen ein Ende zu setzen.
Zum Davos Open Letter der NGO (in Englisch)
Regierungen müssen die existierenden Subventionen für fossile Brennstoffe beenden und stattdessen in den Sozialschutz und verantwortungsbewusst erzeugte erneuerbare Energie investieren. Darüber hinaus müssen Emissionen wirkungsvoll bepreist werden, damit die finanzielle Last von den Branchen getragen wird, die für Umweltverschmutzung verantwortlich sind.
«Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WEF in Davos können sich entweder für die Menschenrechte oder für den Erhalt fossiler Brennstoffe aussprechen – beides geht nicht.» Clare Algar, Expertin für Research, Advocacy and Policy, Amnesty International
«Die Klimakrise ist für Davos das brennendste Thema. Der Klimawandel bedroht die Rechte von Hunderten Millionen Menschen auf Wasser, Nahrung und Gesundheit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums in Davos können sich entweder für die Menschenrechte oder für den Erhalt fossiler Brennstoffe aussprechen – beides geht nicht», betonte Clare Algar, Expertin für Research, Advocacy and Policy bei Amnesty International. «Wir können ein Katastrophenszenario immer noch abwenden, dazu braucht es aber entschlossenes Handeln seitens der Regierungen, Unternehmen, Investoren und Zivilgesellschaft.»
«Um die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, müssen die Emissionen bis 2030 weltweit um die Hälfte gesenkt und bis 2050 auf Netto-Null reduziert werden. Es besteht allerdings die Gefahr, dass wir dieses Ziel verfehlen. In Davos treffen sich diese Woche die einflussreichsten Menschen der Welt und wir fordern sie auf zu zeigen, dass sie auf der Seite der Menschheit stehen. Hierzu müssen sie offiziell den Klimanotstand ausrufen. Wahre Führungspersönlichkeiten verschliessen nicht einfach Augen und Ohren. Es ist Zeit, der Realität ins Gesicht zu sehen», sagte Algar.
In ihrer gemeinsamen Erklärung rufen die Organisationen alle Regierungen auf, dafür zu sorgen, dass der Übergang weg von den fossilen Brennstoffen gerecht gestaltet wird und die Rechte benachteiligter Gemeinschaften geschützt und gefördert werden. Konzerne werden aufgefordert, die Menschenrechte zu achten und die Umwelt zu schützen. Hierzu zählt auch, die eigenen negativen Auswirkungen zu erkennen, offenzulegen und zu bewältigen. Sowohl Regierungen als auch Unternehmen müssen zudem die Grundrechte von Aktivistinnen und Aktivisten respektieren, die sich gegen den Klimawandel engagieren – darunter die Rechte auf freie Meinungsäusserung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung.