© Amnesty International
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Schweiz Anti-Abtreibungs-Initiativen sind gescheitert

22. Juni 2023
Ein breite Allianz von Menschenrechtsorganisationen, Frauenverbänden und Politiker*innen ist erfreut über das Scheitern von zwei Volksinitiativen, die das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche einschränken wollten.

Die im Dezember 2021 von zwei SVP-Nationalrätinnen lancierten Volksinitiativen, die «Einmal-darüber-schlafen»-Initiative sowie die «Lebensfähige-Babys-retten»-Initiative, sind nach Ablauf der Sammelfrist für die erforderlichen 100'000 Unterschriften gescheitert.

Zusammen mit einer breiten Allianz von Menschenrechtsorganisationen, Frauenverbänden und Politiker*innen freut sich Amnesty International, dass die beiden Vorlagen in der Bevölkerung keinen Anklang gefunden haben. Es ist bereits das dritte Mal, dass das Stimmvolk die Selbstbestimmung bei Schwangerschaftsabbrüchen unterstützt. Die Fristenregelung wurde vor über 20 Jahren mit grosser Mehrheit an der Urne angenommen; die Kostenübernahme durch Krankenkassen 2014 nochmals deutlich bestätigt. Heute hat die Schweizer Bevölkerung erneut gezeigt, dass sie das Recht auf Schwangerschaftsabbruch nicht einschränken will. 

Jede Person, die schwanger werden könnte, hat das Recht, frei zu entscheiden, ob sie die Schwangerschaft fortsetzen möchte oder nicht. Über den eigenen Körper frei verfügen zu können, ist ein Menschenrecht. Das Bündnis Pro Choice, dem verschiedene Organisationen und Politiker*innen von links bis rechts angehören, fordert die uneingeschränkte Umsetzung dieses Menschenrechts - ohne zusätzliche gesetzliche Hürden, medizinische Bevormundung oder Stigmatisierung, sondern mit der bestmöglichen Begleitung und Beratung.

Weitere Informationen auf prochoice.ch