Am 12. und 13. September 2011 wurden Nasim Salimzoda und vier weitere Männer aus der Ortschaft Khojai Alo in der tadschikischen Region Sughd von Polizeibeamten festgenommen. Ihnen wurde vorgeworfen, einen Angehörigen des Militärs getötet zu haben. Nasim Salimzoda und das Mordopfer hatten beide am 11. September eine Hochzeit in der Ortschaft besucht. Anwohner hatten bei der Polizei ausgesagt, gesehen zu haben, wie das Opfer in einem Auto entführt und von mehreren Männern aus einem anderen Dorf geschlagen worden war. Sie hatten auch das Nummernschild aufgeschrieben, doch die Polizei ging diesen Hinweisen nicht nach. Stattdessen folterten Polizisten die Augenzeugen und zwangen sie dazu, ihre Aussagen zu ändern.
Nasim Salimzoda und die vier weiteren Männer wurden von der Polizei in Isfara festgehalten und sollen so lange gefoltert worden sein, bis sie den Mord am 13. September 2011 schliesslich «gestanden». Am 15. September zogen sie ihre Aussagen wieder zurück. Nasim Salimzoda gab an, drei Tage lang keine Nahrung und keinen Schlaf erhalten zu haben und in der Haft geschlagen worden zu sein.
Am 20. und 21. September 2011 wurden alle fünf Männer des Mordes angeklagt. Im Februar 2012 wurde die Anklage in «Körperverletzung mit Todesfolge» geändert, nachdem Familienangehörige der Männer Beschwerde wegen der Foltervorwürfe eingereicht hatten. Am 7. März 2012 erhielten die Männer Haftstrafen zwischen zehn und zwölf Jahren.
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