Türkei Amnesty besorgt über Erdogans Äusserungen zu Abtreibungen

31. Mai 2011
Der türkische Premierminister hat Abtreibungen mit Mord und Massaker verglichen und Gesetzesverschärfungen angekündigt. Amnesty befürchtet, dass damit das Recht auf Zugang zu Gesundheitsvorsorge verletzt werden könnte.

In der Türkei sind Abtreibungen seit 1983 legal bis zur 10. Schwangerschaftswoche sowie darüber hinaus bei Gefährdung von Gesundheit und Leben der Frau.

Zugang zu sicheren und legalen Abtreibungen als Menschenrecht

Restriktionen im Zugang zu Abtreibungen können zu einer Gefährdung von Leben und Gesundheit darstellen, indem Frauen gezwungen sind, Abtreibungen illegal und ausserhalb eines adäquaten medizinischen Umfelds vorzunehmen. Der Zugang zu sicheren und legalen Abtreibungen ist daher in verschiedenen menschenrechtlichen Verträgen festgehalten, so in den Konventionen über politische und zivile sowie kulturelle und wirtschaftliche Rechte und in der Konvention zur Eliminierung aller Formen von Diskriminierung der Frauen.

Amnesty International ruft die türkische Regierung daher auf, auf die angekündigten gesetzlichen Verschärfungen zu verzichten.