Unter dem geltenden Ausnahmezustand hat die türkische Regierung per Dekret die definitive Schliessung von 375 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) verfügt. Betroffen sind Anwaltsvereinigungen, die sich für Folteropfer engagieren, Frauenrechtsorganisationen, die Unterkünfte für Opfer häuslicher Gewalt führen, Flüchtlingshilfsorganisationen und auch die führende türkische NGO für die Rechte von Kindern. Damit geht es der Regierung darum, systematisch sämtliche unabhängigen Stimmen zu Schweigen zu bringen, nachdem in den letzten Wochen und Monaten bereits zahlreiche Medienerzeugnisse geschlossen sowie JournalistInnen und PolitikerInnen der oppositionellen HDP-Partei verhaftet worden sind.
Amnesty fordert von der türkischen Regierung, sicherzustellen, dass Nichtregierungsorganisationen ihre - gerade in der aktuellen Menschenrechtskrise - essenziell wichtige Arbeit ohne Angst vor Repressalien weiterführen können. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat Amnesty eine weltweite Urgent Action lanciert.