© Amnesty International
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Absurde Anklage gegen Idil Eser, Taner Kılıç und weitere Menschenrechtsaktivisten

9. Oktober 2017
Die Anklageschrift gegen Idil Eser, Direktorin von Amnesty Türkei, Taner Kiliç, den Präsidenten von Amnesty Türkei, den deutschen Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner sowie acht weitere Menschenrechtler ist nun bekannt: Der Staatsanwalt verlangt Gefängnisstrafen von bis zu 16 Jahren.

Allen 11 MenschenrechtsaktivistInnen wird der absurde Vorwurf der Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation gemacht.

«Diese empörende Anklageschrift enthält absolut keine neuen Beweise, sondern wiederholt nur die absurden Beschuldigungen gegen die prominenten Menschenrechtsverteidiger», so John Dalhuisen, Experte für Europa bei Amnesty International. «Sie sitzen bereits seit Monaten im Gefängnis – nur weil sie die Menschenrechte verteidigt haben. Jeder weitere Tag in Haft ist einer zu viel.»

«Die Anklage mit ihren Behauptungen, Andeutungen und Unwahrheiten ist ein vernichtender Beleg dafür, wie mangelhaft das türkische Justizsystem funktioniert», so Dalhuisen. «Das Gericht muss die Anklage vollumfänglich abweisen und sicherstellen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen sofort und bedingungslos freigelassen werden.»

Die Antwort von Stefan Simanowitz, Medienbeauftragter für Amnesty Europa auf die Anklagepunkte: «10 Menschen, 100 Tage, 10 absurde Gründe».

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