Berührende Szenen nach der Freilassung der acht MenschenrechtsverteidigerInnen.
Das Verfahren gegen die Angeklagten geht jedoch weiter. Als nächster Verhandlungstermin wurde der 22. November festgelegt. «Wir nehmen uns einen kurzen Moment, um zu feiern. Doch schon heute werden wir weiter dafür kämpfen, dass Taner, Idil und ihre Kollegen von diesen haltlosen Vorwürfen freigesprochen werden», sagte Salil Shetty, internationaler Generalsekretär von Amnesty International.
Mehr zum Gerichtsentscheid gegen Taner Kiliç
In Izmir beginnt bereits einen Tag danach ein separates Verfahren gegen Taner Kiliç, den Präsidenten der türkischen Ländersektion von Amnesty International. Er befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Ihm wird mit fadenscheinigen Argumenten vorgeworfen, Mitglied der Gülen-Bewegung zu sein, die die türkische Regierung für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich macht. Amnesty hatte mehrere Vertreter vor Ort, die den Prozess beobachten.
Seit der Niederschlagung des Putschversuchs sind unter dem seither geltenden Ausnahmezustand über 50'000 Personen in Haft genommen worden, gegen über 150'000 laufen Strafuntersuchungen. Mehr als 100'000 Personen wurden aus dem öffentlichen Dienst entlassen, mehr als 160 Medienerzeugnisse und Hunderte von Nichtregierungsorganisationen wurden geschlossen. Mindestens 130 JournalistInnen sitzen in Haft.