Seit einem halben Jahr von seiner Familie getrennt: Taner Kiliç, Präsident von Amnesty Türkei, mit Frau und Tochter. © Amnesty International
Seit einem halben Jahr von seiner Familie getrennt: Taner Kiliç, Präsident von Amnesty Türkei, mit Frau und Tochter. © Amnesty International

Türkei Willkürliche Verlängerung der Untersuchungshaft gegen Taner Kiliç

23. November 2017
Taner Kılıç, muss in Untersuchungshaft verbleiben. Das Gericht in Istanbul lehnte am Mittwoch, 22. November, den Antrag der Anwälte ab, den Präsidenten der türkischen Amnesty-Sektion bis zu einem Urteil auf freien Fuss zu setzen.

«Die Rechtsanwälte und ein unabhängiger Sachverständiger hatten die Argumente der Staatsanwaltschaft vollumfänglich entkräftet. Alle Beweise zeigen, dass Taner unschuldig ist», sagt John Dalhuisen, Europadirektor  von Amnesty International.

Taner Kılıç hatte vor Gericht erklärt, dass er mit 23 anderen Menschen in einer acht-Personen-Zelle festgehalten wird. «Trotzdem wurde er am Abend in die überfüllte Zelle zurückgebracht, wo er bereits mehr als fünf Monate verbracht hat», so Dalhuisen weiter.

«Die Entscheidung des Gerichts, diese Beweise zu ignorieren und seine Untersuchungshaft fortzusetzen, widerspricht jeglichem rechtsstaatlichen Verständnis. Eine weitere Gelegenheit, diese grobe Ungerechtigkeit zu korrigieren, ist vertan.»

«Wir werden weiterhin für seine Freilassung kämpfen und dafür, dass alle Anklagepunkte gegen ihn und die  anderen angeklagten MenschenrechtsverteidigerInnen fallengelassen werden.»

Petition für die Freilassung von Taner Kılıç und die anderen MenschenrechtsaktivistInnen,
die ebenfalls angeklagt wurden, aber inzwischen aus der Untersuchungshaft entlassen worden sind (unter ihnen die Direktorin von Amnesty Türkei, Idil Eser).