Dazu sagt Andrew Gardner, Leiter für Strategie und Forschung bei der türkischen Sektion von Amnesty International: «Für die beschuldigten Menschenrechtsverteidiger und –verteidigerinnen ist es eine Farce ohne Ende. Sie werden mit absurden Terrorismusanschuldigungen konfrontiert. Der lächerliche Vorwurf, dass die Istanbul 10 an einem geheimen und staatsfeindlichen Treffen teilgenommen haben sollen, hat sich in vorhergehenden Anhörungen als falsch erwiesen. Die Tatsache, dass die Behörden das elektronische Gerät, dass sie bei der ersten Verhaftung vor fast eineinhalb Jahren beschlagnahmt hatten, immer noch untersuchen, ist unglaublich!»
«Es ist eine Farce ohne Ende.» Andrew Gardner, Leiter für Strategie und Forschung, Amnesty Türkei
Im Verfahren fanden bisher sechs separate Anhörungen statt. Die Behörden zögern Gerichtsverhandlungen in politisch motivierten Fällen immer wieder hinaus. Mit dieser Taktik sollen unschuldige Menschenrechtsverteidiger und -Verteidigerinnen durch die nervenaufreibende Wartezeit mürbe gemacht werden. Sie müssen mit der Angst leben, dass sie aufgrund der Terrorismusanschuldigungen verurteilt werden.
«Menschenrechtsverteidiger und -verteidigerinnen in Angeklagte zu verwandeln ist widerwärtig. Wir werden nicht aufhören, für die Istanbul 10 und Taner Kılıçs zu kämpfen. Sie müssen unverzüglich freigesprochen werden und die strafrechtliche Verfolgung all jener, die sich in der Türkei für Menschenrechte einsetzen, muss endlich aufhören.»
Das Verfahren wurde auf den 21. März 2019 verschoben. Taner Kılıçs Reiseverbot wurde nicht aufgehoben.