Samstagsmütter, Mahnwache © Emre Orman
Samstagsmütter, Mahnwache © Emre Orman

Türkei: Abgeschlossene Briefaktion für die «Samstagsmütter» Friedliche Mahnwachen sollen wieder durchgeführt werden können

Briefe gegen das Vergessen April 2019
Seit 1995 kamen die sogenannten «Samstagsmütter» Woche für Woche in Istanbul zusammen und forderten Gerechtigkeit für ihre verschwundenen Angehörigen. Am 25. August 2018** jedoch löste die Polizei den friedlichen Protest der Frauen mit Tränengas, Plastikgeschossen und Wasserwerfern auf.

An diesem Tag** fand die Mahnwache seit ihrem Beginn 1995 zum 700sten Mal statt. Zahlreiche Teilnehmende, darunter auch ältere Angehörige von Menschen, die dem Verschwindenlassen zum Opfer gefallen sind, wurden misshandelt. Zusätzlich nahm die Polizei 47 Menschen fest und liess sie erst später am Tag wieder frei.

Seitdem verhindern die türkischen Behörden die Mahnwache, obwohl die Versammlungen der Gruppe und ihre Reden immer friedlich waren und nie zu Gewalt aufgefordert wurde.

Als der heutige Präsident Recep Tayyip Erdoğan das Amt des Ministerpräsidenten innehatte, traf er sich 2011 mit Angehörigen von Verschwundenen und versprach, dass seine Regierung sich des Themas Verschwindenlassen annehmen werde. Nun wollen die «Samstagsmütter» erneut mit ihm sprechen, um ihn an sein Versprechen zu erinnnern.

 

Abgeschlossene Briefaktion