Studierende in Ankara demonstrieren für ihr Recht auf Würde und Gleicheit. © ODTU LGBTI+
Studierende in Ankara demonstrieren für ihr Recht auf Würde und Gleicheit. © ODTU LGBTI+

Türkei Pride-Veranstaltung gewaltsam aufgelöst

13. Mai 2019
Am Freitag, 10. Mai 2019, hat die Polizei einen Pride-Marsch in der türkischen Hauptstadt Ankara gewaltsam aufgelöst und 25 Menschen festgenommen. Die Veranstaltung war von den Studierenden der Technischen Universität des Nahen Ostens (ODTÜ) organisiert worden.

«Es ist ein dunkler Tag, an dem die Universitätsbehörden die Polizei holen, um Studierende zum Schweigen zu bringen, die lediglich ihr Recht auf Würde und Gleichheit fordern.»
Fotis Filippou, Kampagnenleiter für Europa bei Amnesty International

«Es ist herzzerreissend zu hören, dass die Pride-Feier, die ein Fest der Liebe und Solidarität sein sollte, von der Polizei mit Pfefferspray, Plastikgeschossen und Tränengas so gewaltsam aufgelöst wurde und dass Berichten zufolge mindestens 25 Menschen rechtswidrig inhaftiert wurden», sagt Fotis Filippou, Kampagnenleiter für Europa bei Amnesty International. «Es ist ein dunkler Tag, an dem die Universitätsbehörden die Polizei holen, um Studierende zum Schweigen zu bringen, die lediglich ihr Recht auf Würde und Gleichheit fordern.»

Die Studierenden demonstrierten friedlich, wurden jedoch von der Polizei darauf hingewiesen, dass sie nicht unter Zelten stehen, keine Regenbogenfahne hissen und nicht auf dem Rasen sitzen dürften. Schliesslich wurden sie daran gehindert, eine Erklärung vorzulesen.

«Amnesty International verurteilt die Intervention der Polizei, um die Feier auf dem ODTÜ-Campus aufzulösen. Meldungen über den übermässigen Einsatz von Gewalt durch die Polizei müssen dringend untersucht werden. Alle von der Polizei inhaftierten Personen müssen sofort und bedingungslos freigelassen werden», sagt Fotis Filippou.