Emir-Usein Kuku ist Menschenrechtsverteidiger und lebt auf der Krim. Nachdem die ukrainische Halbinsel 2014 von Russland besetzt worden war, schloss er sich der Menschenrechtsorganisation Crimean Human Rights Contact Group an und dokumentierte die Menschenrechtsverletzungen, die im Zuge der russischen Besatzung auf der Krim begangen wurden.
Er konzentrierte sein Engagement vor allem auf Fälle des Verschwindenlassens von Angehörigen der krimtatarischen Gemeinschaft, zu der er selber gehört. Zudem bot er KrimtatarInnen rechtliche Unterstützung an, wenn ihnen strafrechtliche Verfolgung drohte.
Im Februar 2016 wurde er wegen des unbegründeten Vorwurfs festgenommen, ein Mitglied der islamistischen Bewegung Hizb ut-Tahrir zu sein, die in Russland als «extremistisch» verboten ist. Emir-Usein Kuku hat jeglichen Kontakt mit dieser Bewegung bestritten. Der Krimtatar ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der nur wegen seiner Menschenrechtsarbeit und der friedlichen Äusserung seiner Meinung verfolgt wird.
Das Gerichtsverfahren gegen Emir-Usein Kuku und seine Mitangeklagten wird seit dem 4. April 2019 fortgesetzt. Das Urteil wird im August/September erwartet. Amnesty International betrachtet auch seine Mitangeklagten als gewaltlose politische Gefangene.
Abgeschlossene Briefaktion