Muhammad Bekzhanov © Privat
Muhammad Bekzhanov © Privat

Usbekistan: Abgeschlossene Briefaktion für Muhammad Bekzhanov Journalist seit 16 Jahren in Haft

Briefe gegen das Vergessen Februar 2016
Muhammad Bekzhanov ist einer der am längsten inhaftierten Journalisten der Welt. Er befindet sich seit 16 Jahren aufgrund eines «Geständnisses», das unter Folter erpresst wurde, im Gefängnis.

«Ich lag in meinem eigenen Blut, tagelang. Ohne Wasser, ohne Essen. Ich versuchte, mich an all die schönen Dinge in meinem Leben zu erinnern – an meine Kinder, meine Frau – und bereitete mich mental auf meinen Tod vor.» So beschreibt der Journalist Muhammad Bekzhanov die Folter, die er 1999 erlitt. Usbekische Sicherheitskräfte schnürten dem Herausgeber einer verbotenen oppositionellen Zeitung die Luft ab und folterten ihn mit Gummiknüppeln und Elektroschocks, um ihn zu zwingen, «staatsfeindliche» Straftaten zu gestehen. Auf Grundlage dieses erpressten «Geständnisses» wurde er in einem unfairen Verfahren zu 15 Jahren Haft verurteilt.

16 Jahre später ist Muhammad Bekzhanov immer noch im Gefängnis:

Kurz vor seiner Freilassung im Februar 2012 verurteilte man ihn zu einer weiteren Strafe von fast fünf Jahren, weil er angeblich gegen Gefängnisregeln verstossen haben soll. Seine Ehefrau sagte nach einem Besuch bei ihm, er sei kaum wiederzuerkennen und habe alle Hoffnung verloren.

Die Foltervorwürfe wurden bis heute nicht untersucht.

 

Abgeschlossene Briefaktion