Muhammad Bekzhanov befindet sich seit über 17 Jahren im Gefängnis – aufgrund eines «Geständnisses», das unter Folter erpresst wurde. Die Freilassung von Muhammad Bekzhanov war für Januar 2017 geplant, doch hat man ihn im Dezember 2016 in eine Strafzelle verlegt, weil er angeblich gegen Gefängnisvorschriften verstossen hat. Dies ist eine in Usbekistan übliche Praxis, um die Haftstrafe von Gefangenen willkürlich zu verlängern.
Es wäre nicht das erste Mal, dass eine angebliche Verletzung der Gefängnisvorschriften dazu benutzt wird, um Muhammad Bekzhanov länger in Haft zu halten. Im Januar 2012, nur einen Monat vor der damals geplanten Entlassung, wurde er zu zusätzlicher Haft verurteilt, weil er angeblich gegen die Gefängnisvorschriften verstossen hatte.
Muhammad Bekzhanov hat die vergangenen 17 Jahre im Gefängnis verbracht. In seinem Strafverfahren im Jahr 1999 gab er an, durch Folter dazu gebracht worden zu sein, die konstruierten Anklagen gegen ihn «zu gestehen». Er beschrieb, dass man ihn mit Gummiknüppeln geschlagen, ihm die Luft genommen und mit Elektroschocks gefoltert habe. Das Gericht wies die Foltervorwürfe zurück. Bis heute sind seine Vorwürfe weder untersucht worden, noch sind die Verantwortlichen ermittelt und zur Rechenschaft gezogen worden.
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