Weissrussland Kopfschuss, ohne Warnung

8. März 2011
Zwei Gefangenen in Belarus droht in kürze die Hinrichtung, nachdem ihre Anträge auf Umwandlung ihrer Todesurteile abgelehnt wurden. Amnesty lancierte eine Urgent Action gegen die drohende Exekution.

Weissrussland ist das letzte Land in Europa, welches die Todesstrafe noch anwendet. Vor einem Jahr wurden Aleh Gryshkautsou und Andrei Burdyka wegen Mord und Raubüberfall zum Tod durch Erschiessen verurteilt. Nachdem nun alle Rechtswege erschöpft sind, können die beiden jederzeit erschossen werden.

Die Familien der beiden Gefangenen erfuhren am 22. Februar aus den Fernsehnachrichten, dass Präsident Lukaschenko eine Umwandlung der Todesurteile abgelehnt hat. Am 24. Februar erhielt die Mutter von Andrei Burdyka ein Schreiben ihres Sohnes, in dem er ihr mitteilte, dass am 23. Februar ein Treffen mit einem Priester stattfinde. Dies lässt befürchten, dass die Hinrichtung des jungen Mannes unmittelbar bevorsteht.

Familien werden nicht informiert

In Belarus werden Todestraktinsassen erst wenige Minuten vor ihrer Hinrichtung vom Vollzug der Strafe in Kenntnis gesetzt. Sie werden durch einen Schuss in den Kopf getötet. Die Familien erfahren häufig erst im Nachhinein von der Vollstreckung des Urteils. Ihnen wird weder der Leichnam ihrer Angehörigen übergeben noch der Bestattungsort mitgeteilt, was ihr Leid noch vergrössert.

Im Jahr 2010 sind in Belarus zwei Todesurteile vollstreckt worden. Wie in Belarus üblich waren weder die Todeskandidaten noch ihre Angehörigen im Vorfeld vom Datum der geplanten Hinrichtung unterrichtet worden. Die Mutter von Andrei Zhuk erfuhr erst vom Tod ihres Sohnes, als sie ihm ein Päckchen mit Nahrungsmitteln bringen wollte.

Protestieren Sie mit einer Urgent Action gegen die drohende Exekution und verlangen Sie ein Moratorium der Todesstrafe in Weissrussland.