Zmitser Dashkevich ist ein bekannter Aktivist und führendes Mitglied der demokratischen Jugendorganisation Malady Front (Junge Front). Er wurde am 24. März 2011 zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Ihm werden Tätlichkeiten am Tag vor den belarussischen Präsidentschaftswahlen im Dezember 2010 zur Last gelegt. Ursprünglich sollte er im Dezember 2012 entlassen werden. Stattdessen verurteilte man ihn im August 2012 zu einem weiteren Jahr in Haft, da er gegen Gefängnisregeln verstossen haben soll.
Amnesty International betrachtet ihn als gewaltlosen politischen Gefangenen und geht davon aus, dass die Anklagepunkte gegen ihn konstruiert wurden, um ihn davon abzuhalten, weiterhin an Demonstrationen gegen mutmassliche Wahlmanipulationen teilzunehmen.
Zmitser Dashkevich wurde zusammen mit einem weiteren Mitglied der Malady Front, Eduard Lobau, festgenommen. Beide Männer beharren darauf, dass die Sicherheitskräfte die Umstände, die zu der Festnahme führten, provoziert hatten. Ein dritter Aktivist sagte aus, vier Männer hätten Zmitser Dashkevich und Eduard Lobau nach dem Weg gefragt und sie dann geschlagen. Die Polizei erschien wenige Minuten später und nahm die beiden Aktivisten und zwei der Angreifer fest. Zmitser Dashkevich und Eduard Lobau wurden auf Grundlage der Aussagen ihrer Angreifer verurteilt.
Seit seiner Verurteilung im März 2011 wurde Zmitser Dashkevich mindestens achtmal in eine sogenannte Strafzelle verlegt. Die Insassen dieser Zellen erhalten keine Bettwäsche, auch im Winter nicht, und es wird ihnen sowohl Besuch als auch Schriftverkehr verwehrt.
Im September 2011 wies Zmitser Dashkevich ein Angebot zurück, im Gegenzug für ein Schuldeingeständnis beim Präsidenten ein Gnadengesuch einreichen zu dürfen. Bisher wurde er in mehrere Gefängniskolonien verlegt, zuletzt im November 2012 nach Hrodna, wo besonders harte Bedingungen herrschen.
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