Heimlich hingerichtet Heimlich hingerichtet
Die Mutter wurde nicht informiert als ihr Sohn hingerichtet wurde. Lyubou Kavalyova erzählt im Video, wie sie von der Hinrichtung erfahren hat. © Amnesty International

Weissrussland Stoppt die Todesstrafe in Weissrussland

05. Dezember 2016
Im November wurden in Weissrussland drei Gefangene heimlich hingerichtet. Amnesty fordert mit einer Petition ein Moratorium für Hinrichtungen.

Mindestens drei der vier Gefangenen, die in Weissrussland im Todesstrakt inhaftiert sind, wurden im November hingerichtet. Amnesty fordert den Präsidenten Lukaschenko mit einer neuen Petition auf, ein Moratorium für Hinrichtungen einzurichten – im Hinblick auf die vollständige Abschaffung der Todesstrafe in Weissrussland. Unterschreiben Sie die Petition (Englisch).

Weissrussland ist das einzige Land mit der Todesstrafe auf dem Gebiet Europas und der ehemaligen Sowjetunion. Seit der Unabhängigkeit 1991 wurden etwa 400 Menschen in Weissrussland hingerichtet.

Strikte Geheimhaltung

Informationen zur Anwendung der Todesstrafe gelten in Weissrussland als Staatsgeheimnis. Besonders grausam ist, dass die Angehörigen der zum Tod Verurteilten nicht über das Datum der Hinrichtung informiert werden. Ein Abschiedsbesuch wird ihnen nicht gewährt. Die Körper der Hingerichteten werden den Familien nicht übergeben; nicht einmal der Ort des Grabes wird ihnen mitgeteilt.  

Die Gefangenen Siarhei Khmialeuski, Ivan Kulesh und (wahrscheinlich auch) Hyanadz Yakavitski wurden im November mit einem Schuss in den Hinterkopf getötet. Das Schicksal des vierten zum Tod Verurteilten ist noch unbekannt. Die Angehören haben erst Wochen später bei einem Gefängnisbesuch von den Hinrichtungen erfahren.

Lesen Sie die ausführliche Medienmitteilung (Englisch)