Musaad Abu Fagr wurde am 26. Dezember 2007 festgenommen und angeklagt, nachdem er sich für die Beduinen im Sinai eingesetzt und gegen die Zerstörung Tausender von Häusern protestiert hatte. Das zuständige Gericht ordnete seine Freilassung an. Das ägyptische Innenministerium widersetzte sich jedoch diesem und weiteren Gerichtsentscheiden und hielt Musaad Abu Fagr seit Februar 2008 in so genannter Administrativhaft gefangen. Aufgrund der unmenschlichen Haftbedingungen war Musaad Abu Fagr zwischenzeitlich gesundheitlich stark angeschlagen.
Nach seiner Freilassung bedankte sich Musaad Abu Fagr sich bei all jenen, die sich im Rahmen der Amnesty-Kampagne für ihn eingesetzt hatten: «Die Unterstützung durch Amnesty International war ein Grund, weshalb ich nun freigelassen wurde, und die vielen Briefe haben mir das Gefühl grosser Solidarität vermittelt.»
Amnesty International nimmt die Nachricht über die Freilassung von Musaad Abu Fagr mit Erleichterung auf, fordert aber weiterhin die Freilassung sämtlicher Gewissensgefangener, die vom Innenministerium in so genannter Administrativhaft festgehalten werden. In Ägypten herrscht seit 1967 Ausnahmezustand, und die Grundrechte sind stark eingeschränkt. Amnesty International geht davon aus, dass sich zur Zeit rund 10'000 Personen ohne Anklage und Prozess in Haft befinden.