Die Polizei blieb dabei oft im Hintergrund und hat es unterlassen, die friedlichen Versammlungen vor Gewaltakten zu schützen. Zu besonderer Besorgnis Anlass gibt, dass – wie bereits im Januar 2013 – demonstrierende Frauen Ziel sexueller Gewalt geworden sind: Die Researcherin von Amnesty vor Ort und Organisationen, die in der Umgebung des Tahrir-Platzes zum Schutze der Frauen im Einsatz sind, haben bereits über 40 Fälle von schweren sexuellen Übergriffen dokumentiert.
Mehr im Blog der Amnesty-Researcherin (englisch)
Twitteraktion an die politischen Parteien
Statt die sexuelle Gewalt vorbehaltlos zu verurteilen, instrumentalisieren die politischen Parteien die Vorfälle zur Diffamierung des politischen Gegners. Amnesty International wendet sich daher mit einer weltweiten Twitteraktion an die Führung der Parteien.
Das Militär – auf das sich nun viele Hoffnungen richten – hat menschenrechtlich alles andere als eine weisse Weste: Amnesty dokumentierte in verschiedenen Berichten in der Zeit der Herrschaft des Armeerats nach dem Sturz Mubaraks schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen durch das MIlitär wie gewaltsame Einsätze gegen Demonstrierende, willkürliche Verhaftungen und Folter sowie unfaire Militärprozesse gegen Zivilpersonen.