© Amnesty International
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Ägypten Sicherheitskräfte müssen weiteres Blutvergiessen verhindern

14. August 2013
Die ägyptischen Sicherheitskräfte müssen umgehend Massnahmen ergreifen, um weiteres Blutvergiessen zu vermeiden, forderte Amnesty International, nachdem am 14. August die Lager der AnhängerInnen von Mohamed Mursi in Kairo geräumt wurden. Amnesty beobachtet die Situation und überprüft derzeit vor Ort mögliche Menschenrechtsverstösse.

«Die Versprechen der Behörden, den Einsatz tödlicher Waffen bei der Auflösung der Demonstrationen lediglich als letzten Ausweg zu nutzen, wurden offensichtlich gebrochen. In der Vergangenheit haben ägyptische Sicherheitskräfte schon viel zu oft exzessive Gewalt gegen Demonstrantinnen und Demonstranten angewandt, mit katastrophalen Folgen,» erklärte Philip Luther, stellvertretender Leiter der Abteilung für den Mittleren Osten und Nordafrika bei Amnesty International. «Die Sicherheitskräfte haben die Pflicht, den Tod weiterer Menschen zu verhindern. Dies muss oberste Priorität haben.»

Es wurde berichtet, dass der Zugang zum wichtigsten Krankenhaus in der Nähe des Proteslagers in Rabaa al-Adawiya eingeschränkt ist. «Als Sofortmassnahme muss allen verletzten Demonstrantinnen und Demonstranten der ungehinderte Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglicht werden. Ebenfalls müssen die Behörden allen Menschen, die das Lager verlassen wollen, einen sicheren Ausweg gewährleisten», sagte Philip Luther.