Hanan Badr el-Din © zvg
Hanan Badr el-Din © zvg

Ägypten: Abgeschlossene Briefaktion für Hanan Badr el-Din Haftverlängerung für Menschenrechtsaktivistin

Briefe gegen das Vergessen August 2018
Am 27. Juni verlängerte ein Gericht die Haftanordnung für Hanan Badr el-Din erneut um 45 Tage. Sie befindet sich schon seit mehr als einem Jahr in Haft. Die ägyptischen Behörden hatten die Menschenrechtlerin im Mai 2017 unter dem Vorwurf festgenommen, einer verbotenen Vereinigung anzugehören. Amnesty International betrachtet den Vorwurf als konstruiert und geht davon aus, dass sie inhaftiert wurde, um ihre Menschenrechtsarbeit zu unterbinden.

Hanan Badr el-Din setzt sich gegen das «Verschwindenlassen» von Menschen in Ägypten ein. Ihr Engagement begann, nachdem ihr Mann Khalid Ezz el-Din am 27. Juli 2013 nach einer Protestveranstaltung gegen den Militärputsch «verschwand». Sie suchte Krankenhäuser, Polizeiwachen und Leichenhallen auf, um etwas über sein Schicksal zu erfahren – ohne Erfolg. Dabei traf sie auf Menschen, die ebenfalls nach Angehörigen suchten, und gründete zusammen mit ihnen die Organisation «Familien von Opfern des Verschwindenlassens».

Im Dezember 2017 forderten weltweit Tausende Menschen beim Amnesty-Briefmarathon die Freilassung von Hanan Badr el-Din. Im Februar 2018 startete Amnesty eine Urgent Action für sie, da ihr medizinische Versorgung verweigert wurde. Am 22. Februar erhielt sie die benötigten Medikamente.


Abgeschlossene Briefaktion