Seit November 2022 wird er unter grausamen und unmenschlichen Haftbedingungen im Gefängnis Badr 1 etwa 70 km östlich von Kairo festgehalten. Die Sorge um sein Wohlbefinden und seine körperliche und geistige Gesundheit hat in den letzten Wochen zugenommen, nachdem es aus dem Badr-Gefängnis alarmierende Berichte über Selbstmorde und Hungerstreiks von Gefangenen gab, die gegen die dortigen Bedingungen protestieren.
Anas al-Beltagy ist der Sohn von Mohamed al-Beltagy, einem bekannten Mitglied der Muslimbruderschaft und ist wegen dieser familiären Verbindung seit nunmehr einem Jahrzeht willkürlich inhaftiert. Seit der Verlegung von Anas al-Beltagy ins Badr-Gefängnis im November 2022 fanden seine Anhörungen zur Haftverlängerung online statt. Dies stellt einen weiteren Verstoss gegen die Rechte auf ein faires Verfahren dar, um die Rechtmässigkeit seiner Inhaftierung gebührend anfechten und sich angemessen verteidigen zu können. Bei Online-Anhörungen sind die Rechtsbeistände der Verteidigung mit den Richter*innen im Gerichtssaal anwesend, während die Angeklagten aus einem Raum des Gefängnisses zugeschaltet werden, wo sie sich zusammen mit Sicherheitskräften befinden. Anwält*innen klagen häufig über technische Probleme bei diesen Online-Anhörungen. So sei die Verbindung oft schlecht und sie könnten die Anklagten nicht richtig hören.
Seit seiner Festnahme wurde Anas al-Beltagy gefoltert und anderweitig misshandelt. Anas-al-Beltagy war bei seiner Festnahme im Dezember 2013 Student, konnte sein Studium im Gefängnis trotz der Bewerbung an mehr als sieben Universitäten aber nicht fortführen. Bei seinen Anhörungen, bei denen er gelegentlich mit Hand- und Fussfesseln zu sehen ist, beklagte er sich über eine Verschlechterung seiner körperlichen und geistigen Verfassung.
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