Am 16. Februar verurteilte das Zweite Strafgericht von Erbil die Aktivisten und Journalisten Sherwan Sherwani, Guh-dar Zebari, Ayaz Karan, Hariwan Issa und Shvan Saeed zu sechs Jahren Haft. Der Prozess entsprach bei Weitem nicht internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren. Die Anklage ist allem Anschein nach konstruiert: Den Männern wird vorgeworfen, Spione zu sein und zur «Destabilisierung der Sicherheit und Stabilität der irakischen Region Kurdistan» beigetragen haben.
Die Angeklagten haben Rechtsmittel eingelegt und die Verkündigung des Urteils des Berufungsverfahrens wird spätestens für den 16. März erwartet.
Miserable Haftbedingungen und Foltervorwürfe
Nach ihrer Verhaftung war der Verbleib der Journalisten unbekannt, zum Teil über drei Monate lang. Sie hatten nur sehr eingeschränkten Zugang zu ihren Rechtsbeiständen und Familien. Die Männer berichteten, dass sie gefoltert und in anderer Weise misshandelt worden seien. Vor Gericht sagten alle fünf aus, dass man sie zur Unterzeichnung von «Geständnissen» gezwungen habe, was vom Gericht allerdings bestritten wird.
Seit ihrer Verurteilung befinden sich die Journalisten im Hungerstreik, um gegen ihre Haftbedingungen zu protestieren. Amnesty International vorliegenden Informationen zufolge werden Sherwan Sherwani, Guhdar Zebari, Hariwan Issa, Ayaz Karan und Shvan Saeed zusammen mit mehr als 100 Gefangenen in überbelegten Zellen festgehalten, in denen es nicht genug Platz zum Stehen, Herumlaufen und Schlafen gibt. Unter diesen Bedingungen besteht ein besonders hohes Risiko der Ausbreitung von Covid-19 unter den Insassen.
Schreiben Sie einen Appellbrief und verlangen Sie die Freilassung der fünf Journalisten.
Abgeschlossene Briefaktion