Shvan Saeed, Ayaz Karam, Guhdar Zebari, Hariwan Issa und Sherwan Sherwani (v.l.n.r.). © Privat
Shvan Saeed, Ayaz Karam, Guhdar Zebari, Hariwan Issa und Sherwan Sherwani (v.l.n.r.). © Privat

Abgeschlossene Briefaktion Irak Journalisten müssen sofort freigelassen werden

2. Februar 2020
Am 16. Februar wurden Sherwan Sherwani, Guhdar Zebari, Hariwan Issa, Ayaz Karam und Shvan Saeed nach einem unfairen Verfahren in der irakischen Region Kurdistan zu sechs Jahren Haft verurteilt. Es handelt sich um eine konstruierte Anklage gegen Journalisten, ausserdem wurden Foltervorwürfe erhoben.

Am 16. Februar verurteilte das Zweite Strafgericht von Erbil die Aktivisten und Journalisten Sherwan Sherwani, Guh-dar Zebari, Ayaz Karan, Hariwan Issa und Shvan Saeed zu sechs Jahren Haft. Der Prozess entsprach bei Weitem nicht internationalen Standards für faire Gerichtsverfahren. Die Anklage ist allem Anschein nach konstruiert: Den Männern wird  vorgeworfen, Spione zu sein und zur «Destabilisierung der Sicherheit und Stabilität der irakischen Region Kurdistan» beigetragen haben.

Die Angeklagten haben Rechtsmittel eingelegt und die Verkündigung des Urteils des Berufungsverfahrens wird spätestens für den 16. März erwartet.

Miserable Haftbedingungen und Foltervorwürfe

Nach ihrer Verhaftung war der Verbleib der Journalisten unbekannt, zum Teil über drei Monate lang. Sie hatten nur sehr eingeschränkten Zugang zu ihren Rechtsbeiständen und Familien. Die Männer berichteten, dass sie gefoltert und in anderer Weise misshandelt worden seien. Vor Gericht sagten alle fünf aus, dass man sie zur Unterzeichnung von «Geständnissen» gezwungen habe, was vom Gericht allerdings bestritten wird.

Seit ihrer Verurteilung befinden sich die Journalisten im Hungerstreik, um gegen ihre Haftbedingungen zu protestieren. Amnesty International vorliegenden Informationen zufolge werden Sherwan Sherwani, Guhdar Zebari, Hariwan Issa, Ayaz Karan und Shvan Saeed zusammen mit mehr als 100 Gefangenen in überbelegten Zellen festgehalten, in denen es nicht genug Platz zum Stehen, Herumlaufen und Schlafen gibt. Unter diesen Bedingungen besteht ein besonders hohes Risiko der Ausbreitung von Covid-19 unter den Insassen.

Schreiben Sie einen Appellbrief und verlangen Sie die Freilassung der fünf Journalisten.
Abgeschlossene Briefaktion