«Das ist eine fantastische Nachricht! Sie kommt allerdings viel zu spät,» sagt Sacha Deshmukh, Geschäftsführer von Amnesty International Grossbritannien. «Nazanin Zaghari-Ratcliffe und Anoosheh Ashoori hätten erst gar nicht festgenommen werden dürfen. Beide waren unter dem Vorwand in Haft, die nationale Sicherheit zu gefährden – eine im Iran übliche Taktik.»
«Es steht ausser Frage, dass Nazanin Zaghari-Ratcliffe und Anoosheh Ashoori von den iranischen Behörden als politische Schachfiguren benutzt wurden», so Sacha Deshmukh weiter. «Dabei sind sie mit kalkulierter Grausamkeit vorgegangen, um aus der Gefangenschaft der beiden den grösstmöglichen diplomatischen Nutzen zu ziehen.»
Nazanin Zaghari-Ratcliffe und Anoosheh Ashoori sind nicht die einzigen Doppelbüger*innen, die von den iranischen Behörden unter falschen Anschuldigungen festgehalten werden. Dabei führen die Behörden in der Regel eine vermeintliche Gefährdung der nationalen Sicherheit an. Es ist wichtiger denn je, dass die Staatengemeinschaft auf multilateraler Ebene gegen diese Praxis vorgeht.