2008 wurde Fatemeh Salbehis Ehemann zu Hause tot aufgefunden, während Fatemeh in der Schule war. Sie wurde festgenommen und ohne Gegenwart eines Anwaltes verhört. Zunächst «gestand» sie den Mord, später sagte sie aus, zwei Personen seien in ihre Wohnung eingedrungen und hätten ihren Mann umgebracht. Fatemeh wurde zum Tod verurteilt. Der Oberste Gerichtshof hat das Urteil bestätigt.
Ehsan wurde als 17jähriger festgenommen und beschuldigt einen Mann vergewaltigt zu haben. Berichten zufolge ist Ehsan einen Monat lang gefoltert worden und «gestand» in diesen Verhören das Verbrechen. Vor Gericht bestritt Ehsan alle Vorwürfe, und auch der Kläger hatte seine Anzeige wieder zurückgezogen. Trotzdem verurteilte ein Gericht Ehsan wegen «Sodomie» zum Tod. Das Todesurteil wurde vom Obersten Gericht in Teheran bestätigt.
Iran ist – neben Yemen und Saudi-Arabien – eines der wenigen Länder, wo Personen zum Tod verurteilt und hingerichtet werden, die zum Zeitpunkt der Tat jünger als 18 Jahre waren. Diese Praxis verstösst gegen die Kinderrechtskonvention, die Iran 1994 ratifiziert hat. Iran beruft sich auf das Islamische Recht nachdem Jungen mit 15 und Mädchen mit 9 Jahren als erwachsen gelten. Um kein allzu grosses Aufsehen zu erregen, warten die Behörden normalerweise mit der Hinrichtung bis nach dem 18. Geburtstag der verurteilten Person.
Amnesty International hat eine Urgent Action für sie lanciert. Mehr dazu.