Iran Hungerstreikende mit Vollzug der Todesstrafe bedroht

17. Dezember 2014
Die iranischen Behörden drohen Häftlingen in der Todeszelle, die mit einem Hungerstreik gegen ihre Haftbedingungen protestieren, mit dem beschleunigten Vollzug der Todesstrafe. Amnesty International verurteilt diese menschenverachtenden Druckversuche.

10 Angehörige der kurdischen Minderheit, die unter dem Vorwurf der bewaffneten Rebellion zum Tode verurteilt worden sind, befinden sich seit dem 20. November 2014 im Hungerstreik. Sie protestieren damit gegen ihre Haftbedingungen. Neben anderen Strafmassnahmen und Misshandlungen drohen ihnen die iranischen Behörden auch damit, den Vollzug der Todesurteile voranzutreiben.

Todesurteile gegen Minderjährige

Betroffen davon ist auch Saman Naseem, der zum Zeitpunkt des ihm angelasteten Vergehens erst 17 Jahre alt war. Zudem hat er ausgesagt, während der Verhöre gefoltert worden zu sein. Die Verhängung der Todesstrafe gegen Minderjährige verstösst gegen internationales Recht. Amnesty fordert von den iranischen Behörden die umgehende Aufhebung des Todesurteils gegen Saman Naseem sowie einen neuen Prozess unter Ausschluss der Todesstrafe und ohne Verwendung der unter Folter zu Stande gekommenen Aussagen.

Zur internationalen Medienmitteilung (englisch)