Saman Naseem wurde am 17. Juli 2011 im Zuge einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen den iranischen Revolutionsgarden und einer kurdischen Oppositionsgruppe (PJAK) in der Provinz West-Aserbaidschan festgenommen. Der Zugang zu einem Rechtsbeistand wurde ihm verweigert.
Im September 2011 wurde Saman Naseem gezwungen, ein «Geständnis» abzulegen. Vor Gericht gab er an, dass ihm während der Verhöre die Augen verbunden worden seien und man ihn kopfüber an der Decke aufgehängt habe. Die Vernehmungsbeamten sollen seine Fingerabdrücke auf das «Geständnis» aufgebracht haben, dessen Inhalt ihm unbekannt war. Ausserdem gab er an, dass ihm die Zeh- und Fingernägel gezogen worden seien und dass man ihm Schläge zugefügt habe, durch die er Hämatome an Rücken, Beinen und Bauch davongetragen habe. Das Gericht wies seine Aussagen zurück und liess die Verwendung des «Geständnisses» als Beweismittel zu.
Im April 2013 wurde Saman Naseem zum Tode verurteilt. Seine Familie hat kürzlich die Information erhalten, dass er am 19. Februar hingerichtet werden soll.
Die Hinrichtung von Personen, die zur Tatzeit minderjährig waren (unter 18 Jahre alt) ist im Völkerrecht verboten. Der Iran hat die enstprechenden Konventionen ratifiziert (Kinderschutzkonvention; Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte).