Iran Hinrichtung von Hamid Ahmadi verhindert

21. Februar 2017
Der Iraner Hamid Ahmadi sollte hingerichtet werden, obwohl er zum Tatzeitpunkt minderjährig war. Amnesty International organisierte den weltweiten Widerstand gegen das Urteil. Mit Erfolg: Die iranischen Behörden haben nun mitgeteilt, dass sie das Todesurteil nicht vollstrecken werden. Amnesty dankt all jenen, die sich für das Leben von Hamid Ahmadi eingesetzt haben und wird seinen Fall weiter verfolgen.

Im Gefängnis wartete Hamid Ahmadi jahrelang auf seine Hinrichtung: Der Iraner war 2009 zum Tode verurteilt worden, weil er im Streit einen jungen Mann erstochen haben soll. Amnesty machte seinen Fall publik und kämpfte mit "Urgent Actions" gegen das Urteil an. Mit Erfolg: Mehrmals wurde seine Exekution verschoben. Nun hat die Regierung verkündet, den 26-Jährigen endgültig nicht hinzurichten.

Sein "Geständnis" sei unter Folter erpresst worden, sagt Hamid Ahmadi. Doch nicht nur deswegen war das Todesurteil gegen ihn ein Skandal: Ahmadi war zum Zeitpunkt der Straftat erst 17 Jahre alt. In kaum einem anderen Land werden so viele Menschen hingerichtet wie im Iran. Dabei verstösst der Iran immer wieder gegen internationales Recht: Die Todesstrafe darf nämlich nicht gegen Menschen verhängt werden, die zum Tatzeitpunkt minderjährig waren.

Im Iran geschieht es trotzdem: Jungen können ab dem 15. Lebensjahr zum Tode verurteilt werden, Mädchen sogar schon mit neun Jahren. Nach Amnesty-Recherchen haben die Behörden allein zwischen 2005 und 2017 mindestens 77 jugendliche Straftäterinnen und -straftäter hingerichtet. Manche Exekutionen fanden öffentlich statt.