Die Menschenrechtsverteidigerin und Anwältin Nasrin Sotoudeh. © privat
Die Menschenrechtsverteidigerin und Anwältin Nasrin Sotoudeh. © privat

Good News Iran Nasrin Sotoudeh vorübergehend freigelassen

9. September 2020
Die iranische Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotoudeh wurde am 7. November vorübergehend aus der Haft entlassen.

Am 7. November ist die Menschenrechtsanwältin und Frauenrechtsverteidigerin Nasrin Sotoudeh aus dem Gefängnis Shahr-e Rey (allgemein bekannt als Gharchak) in Varamin ausserhalb Teherans vorübergehend entlassen worden. Das berichten ihr Ehemann und verschiedene Medien.

Die Gesundheit der Anwältin war aufgrund der Haftbedingungen und nach einem fast 50 tägigen Hungerstreik in Gefahr. Mit dem Hungerstreik protestierte sie gegen die Haftbedingungen der politischen Gefangenen während der Corona-Pandemie. Nasrin Sotoudeh leidet unter Herzproblemen und benötigt medizinische Versorgung. Dennoch wurde sie nach einem Krankenhausaufenthalt im September wieder ins Gefängnis zurückgebracht.

Wie lange der Hafturlaub dauert, ist unbekannt. Amnesty International fordert, Nasrin Sotoudeh und alle anderen politischen Gefangenen freizulassen.

Mit einer Briefaktion engagierte sich Amnesty für die medizinische Versorgung von Nasrin Sotoudeh und fordert weiterhin ihtr definitive Freilassung.

Hintergrund

Nasrin Sotoudeh wurde in zwei unfairen Gerichtsverfahren 2016 und 2018 zu insgesamt 38 Jahren und sechs Monaten Haft sowie zu 148 Stockhieben verurteilt. Die Grundlage der Verurteilung war ihre friedliche Menschenrechtsarbeit, darunter die Widersetzung gegen die missbräuchlichen, erniedrigenden und diskrimierenden Verschleierungsgesetze und die Todesstrafe im Iran.  Die Menschenrechtlerin und ihre Familie sind immer wieder Vergeltungsmassnahmen und Schikanen ausgesetzt, darunter die kürzliche Festnahme ihrer Tochter Mehraveh Khandan am 17. August 2020 und die Sperrung ihrer Bankkonten.