Am Internationalen Frauentag 2019, protestierte Yasaman Aryani (24) auf poetische Weise gegen den gesetzlichen Kopftuchzwang im Iran. Mit unbedeckten Haaren verteilte sie zusammen mit ihrer Mutter Monireh Arabshahi Blumen an die Frauen in einer Teheraner U-Bahn. Ein Video der Aktion zeigt, wie sie einer Frau mit Kopftuch eine Blume gibt und sagt, sie hoffe, eines Tages mit ihr durch die Straßen gehen zu können, «ich ohne Kopftuch und du mit». Das Video verbreitete sich schnell in den sozialen Medien.
Einen Monat später ist Yasaman Aryani inhaftiert und intensiv verhört worden. Sie sollte gestehen, «ausländische Elemente» hätten sie zu der Aktion angestiftet, und sie sollte ihr Verhalten «bereuen». Andernfalls würden ihre FreundInnen und Familienmitglieder festgenommen. Keine leere Drohung: Auch ihre Mutter ist inhaftiert worden. Am 31. Juli 2019 hat ein Gericht Yasaman Aryani und ihre Mutter zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt, nur, weil Yasaman dafür kämpft, dass Frauen selbst entscheiden dürfen, wie sie sich kleiden.
Eure Briefe verändern Leben
Im Briefmarathon 2019 haben wir von den iranischen Behörden ihre sofortige Freilassung verlangt. Im Februar 2020 haben wir erfahren, dass das Rekursgericht in Teheran das Strafmass für Yasaman Aryani und für ihre Mutter Monireh Arabshahi auf 9 Jahre und 7 Monate reduziert hat. Nach iranischem Recht müssen sie fünfeinhalb Jahre davon absitzen.
Die Reduktion der Strafe ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch nicht genug. Die Anwälte Yasamans werden voraussichtlich gegen das Urteil Rekurs einlegen.
Zeigen Sie Ihre Solidarität mit Yasaman Aryani
Nehmen Sie ein Foto oder Video auf, das sich auf Yasamans Aktion bezieht, und das zeigt, wie Sie im öffentlichen Verkehr Blumen verteilen oder wie Sie Sonne, Wind und Regen in ihren Haaren geniessen. Posten Sie das Foto in den sozialen Medien mit dem Hashtags: #FreeYasaman und #WriteForRights. Instagram ist im Iran besonders beliebt.