Der Lehrer Khaled Hussein `Abd al-Karim Jaradat aus dem Dorf Silat al-Harthiya im Westjordanland wurde am 3. März 2008 von den israelischen Behörden festgenommen. Seither wird er ohne Anklage oder Verfahren im Ketziot-Gefängnis festgehalten.
Einen Monat nach seiner Festnahme erging gegen Khaled Jaradat eine Administrativhaftanordnung für sechs Monate, die im Oktober 2008 und im April 2009 um jeweils sechs weitere Monate verlängert wurde. Inzwischen wurde die Haftanordnung bis zum 15. Februar 2010 verlängert und die Verlängerung nach einer richterlichen Überprüfung am 18. November bestätigt.
Der israelische Allgemeine Sicherheitsdienst («General Security Service» – GSS) behauptet, dass Khaled Jaradat Mitglied des Islamischen Dschihad sei, einer militanten Palästinenserorganisation, die Gewalttaten gegen israelische Zivilpersonen verübt hat und in Israel verboten ist. Bisher hat der GSS keine Beweise für die Anschuldigungen vorgelegt. Daher haben Khaled Jaradat und seine Anwältin keine Möglichkeit, seine Inhaftierung vor Gericht anzufechten.
Khaled Jaradat sass bereits mehrfach in Administrativhaft, das letzte Mal von August 1998 bis Mai 2001. Im Anschluss daran durfte er seine Heimatstadt für ein Jahr nicht verlassen. Seine Kinder wachsen auf, ohne ihren Vater regelmässig um sich zu haben. Khaled Jaradats Frau Um Hadi kann ihn zur Zeit nicht besuchen, da ihre Besuchserlaubnis im März 2009 ausgelaufen ist und bisher nicht verlängert wurde. Am 24. Juni durfte sie ihn zum letzten Mal sehen.
Dieser Brief ist Teil der «Briefe gegen das Vergessen» vom Dezember 2009
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