Israel / Besetzte Gebiete Khaled Jaradat aus Administrativhaft entlassen

21. Juli 2010
Am 17. Juli 2010 ist der palästinensische Englischlehrer Khaled Jaradat aus dem Ketziot-Gefängnis in Israel entlassen worden. Er verbrachte über zwei Jahre ohne faires Gerichtsverfahren in Administrativhaft. Amnesty International hatte sich intensiv für seine Freilassung eingesetzt. Es befinden sich aber weiterhin Hunderte PalästinenserInnen in israelischer Administrativhaft. Amnesty fordert ein Ende dieser rechtswidrigen Praxis.

Khaled Jaradat © Privat Khaled Jaradat © Privat

Khaled Jaradat wurde am 3. März 2008 bei sich zu Hause in der Nähe Jenins verhaftet. Er wurde vom israelischen Militär in Administrativhaft gesetzt unter dem Vorwurf, er würde dem Islamischen Jihad angehören. Die Sicherheitsorgane legten keinerlei Anhaltspunkte für diese Anschuldigungen offen, sodass sich Khaled Jaradat nicht verteidigen konnte. In Verletzung der Genfer Konventionen über die Verpflichtungen der Besatzungsmacht wurde Khaled Jaradat in ein Gefängnis innerhalb Israels verlegt.  Die Administrativhaft wurde mehrmals verlängert. Seine Frau und seine Kinder konnten ihn ein einziges Mal im Gefängnis besuchen.

Die israelischen Behörden halten Hunderte von PalästinenserInnen in Administrativhaft. Diese kann unbegrenzt verlängert werden - ohne Anklage und Prozess vor unabhängigen Gerichten. Die Praxis wird von den Sicherheitsorganen angewendet gegen Personen, die als «Sicherheitsrisiko» bezeichnet werden, ohne dass die Beweislage für ein Gerichtsverfahren ausreichen würde. Die Praxis der Administrativhaft widerspricht internationalen Rechtsgrundsätzen, und Amnesty fordert seit Jahren ihre Beendigung.