Israel / besetzte palästinensische Gebiete Eskalation in Gaza

15. November 2012
Mit der Tötung von Ahmad al-Ja’abari, dem Führer des militärischen Flügels der Hamas, droht in Gaza und in Südisrael eine weitere Eskalation der Gewalt, von der wiederum die Zivilbevölkerung betroffen wäre.

Die heutige Tötung von al-Ja’abari in Gaza-Stadt  markiert den Beginn einer neuen israelischen Militäroperation unter dem Namen ”Wolkensäule (Pillar of Cloud)”, die mit weiteren Luftschlägen über den gesamten Gazastreifen fortgesetzt wird. Entsprechend häufen sich die Berichte über zivile Opfer.

Seit dem 8. November 2012 sind mindestens fünf palästinensische Zivilipersonen getötet und über 50 weitere verletzt worden. Amnesty International hat Hinweise darauf, dass zumindest zwei dieser Angriffe am 8. und 10. November ziellos und daher unter Verletzung des humanitären Völkerrechts durchgeführt wurden .

Zivile und militärische Ziele unterscheiden

Das israelische Militär darf keine weiteren Angriffe durchführen, ohne klar zwischen zivilen und militärischen Zielen zu unterscheiden. Luftangriffe in dicht besiedelten Wohngebieten müssen unterlassen werden.

Raketenbeschuss Südisraels

Zwischen dem 10. und 13. November feuerten bewaffnete palästinensische Gruppen mehr als 120 Raketen auf den Süden Israels ab und verletzten mindestens 4 israelische Zivilpersonen. Amnesty International verurteilt  auch das Abfeuern dieser Raketen, die nicht auf ein spezifisches militärisches Objekt ausgerichtet sind.

Die internationale Gemeinschaft muss Druck auf beide Seiten ausüben, dass diese das humanitäre Völkerrecht und damit den Schutz des Lebens und Eigentums von Zivilpersonen in vollem Umfang respektieren. Zudem fordert Amnesty von beiden Konfliktparteien, eine unabhängige Untersuchung einzuleiten, die allen Vorwürfen von Verstössen gegen das internationale humanitäre Völkerrecht nachgehen.