Am 25. März 2015 hat Saudi-Arabien die ersten Luftangriffe auf Stellungen der Huthi-Milizen im Jemen geflogen. Seither sind über 3000 Zivilpersonen, unter ihnen mindestens 700 Kinder, getötet worden. Mehr als 2.5 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben, und über 80% der jemenitischen Bevölkerung ist dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Amnesty International dokumentierte sowohl Luftangriffe der saudisch geführten Koalition auf Spitäler, Schulen, Märkte und Moscheen als auch rücksichtslose Angriffe auf die Zivilbevölkerung in den Städten Aden und Taiz durch Huthi-Milizen deren Allierte.
Trotz der Dokumentation mutmasslicher Kriegsverbrechen durch alle Konfliktparteien und der Notlage der Zivilbevölkerung gehen die Waffenlieferungen ungehindert weiter. Die fortgesetzten Waffenexporte sind mitverantwortlich für die desaströse humanitäre Lage in Jemen. Amnesty International fordert ein umfassendes Waffenembargo gegen sämtliche Konfliktparteien und den Stopp jeglicher direkter oder indirekter Lieferungen von Waffen, die im Konflikt in Jemen eingesetzt werden könnten.
Der Aufruf richtet sich namentlich an die USA und Grossbritannien als die mit Abstand wichtigsten Waffenlieferanten Saudi-Arabiens. Aber auch die Schweiz ist dringend gehalten, am Moratorium von Rüstungsexporten in die Region festzuhalten und wirtschaftlich motiviertem Druck, Waffenlieferungen an Mitglieder der saudisch geführten Koalition wie z.B. Katar zuzulassen, nicht nachzugeben.
Mehr Infos in der internationalen Medienmitteilung (englisch)