Amnesty International fordert, dass die israelische Armee den Einsatz von weissem Phosphor, insbesondere in bewohnten Gebieten, unverzüglich einstellt. Ein Angriff auf die Stadt Dhayra am 16. Oktober muss laut der Menschenrechtsorganisation als Kriegsverbrechen untersucht werden, da es sich um einen wahllosen Angriff handelte, bei dem mindestens neun Zivilist*innen verletzt und zivile Objekte beschädigt wurden.
Weisser Phosphor ist ein Brandstoff, der meist zur Erzeugung einer dichten Rauchwand oder zur Markierung von Zielen eingesetzt wird. Wenn er der Luft ausgesetzt wird, brennt er bei extrem hohen Temperaturen und löst in den Einsatzgebieten häufig Brände aus. Menschen, die weissem Phosphor ausgesetzt sind, können Atemwegsschäden, Organversagen und andere schreckliche und lebensverändernde Verletzungen erleiden, darunter Verbrennungen, die extrem schwer zu behandeln sind und nicht mit Wasser gelöscht werden können. Weisser Phosphor sollte niemals in von Zivilpersonen bewohnten Gebieten eingesetzt werden.
Die grenzüberschreitenden Feindseligkeiten im Südlibanon sind seit dem 7. Oktober 2023 eskaliert. Durch Raketenbeschuss der Hisbollah und anderer bewaffneter Gruppen auf Nordisrael wurden nach Angaben der israelischen Armee sechs israelische Soldaten und ein israelischer Zivilist getötet. In Libanon starben bisher mindestens vier Zivilist*innen und 48 Hisbollah-Mitglieder durch israelischen Beschuss.