Der 80-jährige Mohamed Ziane ist Menschenrechtsanwalt und ehemaliger Minister für Menschenrechte in Marokko. 1996 war er von seinem Regierungsposten zurückgetreten, weil er mit der marokkanischen Politik nicht einverstanden war. Seit seinem Ausscheiden aus der Regierung hat er zahlreiche Aktivist*innen, Journalist*innen und Betroffene von Menschenrechtsverletzungen verteidigt.
Das Innenministerium erhob 2021 elf Anklagen gegen Mohamed Ziane. Im Februar 2022 befand ihn das erstinstanzliche Gericht von Rabat in allen elf Anklagepunkten für schuldig und verurteilte ihn zu drei Jahren Gefängnis. Am 21. November 2022 bestätigte ein Berufungsgericht das Urteil und ordnete auf Antrag der Staatsanwaltschaft seine sofortige Inhaftierung an. Im Gefängnis wird Mohamed Ziane der Zugang zu Schreib- und Lesematerial verwehrt.
Mohamed Ziane leidet unter anhaltenden gesundheitlichen Problemen, die im Gefängnis nicht behandelt werden können.
Am 10. Januar 2024 wurde er wegen einer Reihe neuer Anschuldigungen vorgeladen, die auf seine politische Arbeit als Vorsitzender der marokkanischen liberalen Partei (PML) im Jahr 2015 zurückgehen. Zu den neuen Anschuldigungen gehören «Angriff auf ein konstituiertes Organ»,«Verbreitung falscher Behauptungen» und «Verleumdung». Am 12. Februar 2024, zwei Tage vor seinem 81. Geburtstag, soll er vor dem Ermittlungsgericht erscheinen. Sollte Mohammed Ziane für schuldig befunden werden, drohen ihm weitere 20 Jahre Haft.
/ Aktion abgeschlossen