Die 27-jährige Tuti Turilawati wurde wegen der Tötung ihres Arbeitgebers zum Tode verurteilt. Sie soll am 5. September 2009 nach Saudi-Arabien gekommen sein, um für einen Mann in der Stadt Ta’if in der westlichen Provinz Mekka zu arbeiten. Berichten zufolge missbrauchte ihr Arbeitgeber sie sexuell, während sie für ihn arbeitete. Am 11. Mai 2010 versuchte er, sie zu vergewaltigen. In dem Versuch sich zu schützen, schlug sie ihn mit einem Stock. Der Mann erlag den Verletzungen. Tuti Turilawati flüchtete und soll dann von neun Männern vergewaltigt worden sein. Anschliessend nahm die Polizei in Tai’if sie fest. Zu der Mehrfachvergewaltigung soll es keine Ermittlungen gegeben haben.
Tuti Turilawati wurde etwa im Juni 2011 zu qisas (Vergeltung) verurteilt. Sie soll in den ersten zwei Monaten ihres Verfahrens zwar eine Verdolmetschung, jedoch keinen Rechtsbeistand gehabt haben. Die Familie des Toten will, dass das Todesurteil nach Ende der Pilgerfahrt nach Mekka (hajj) vollstreckt wird. Hajj endet zwischen dem 4. und 9. November.
Alarmierende Zunahme von Hinrichtungen
Am 18. Juni 2011 wurde eine indonesische Hausangestellte hingerichtet, ohne dass ihre Familie zuvor informiert worden war. Seit Ende des Fastenmonats Ramadan ist die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien in alarmierender Weise angestiegen. Allein im Oktober wurden 19 Menschen getötet, zehn von ihnen waren ausländische Staatsangehörige.
Beteiligen Sie sich an der Briefaktion (Urgent Action) für Tuti Turilawati.