Saudiarabien Frauenaktivistinnen trotzen Hackerangriff und Drohungen der Regierung

Auf ihrer gehackten Kampagnenwebsite steht nurmehr «Drop the leadership of Saudi women-accident», und die Regierung hört nicht auf, ihnen zu drohen – doch die saudiarabischen Aktivistinnen geben so schnell nicht auf: Die für morgen Samstag geplanten Aktionen gegen das Frauen-Autofahrverbot im Königreich sollen trotzdem stattfinden. Der seit 1990 geführte Kampf gegen diese Diskriminierung geht weiter.

Screenshot www.oct26driving.org Screenshot www.oct26driving.org

Am frühen Freitagmorgen legte ein Hackerangriff die Kampagnenwebsite www.oct26driving.org  lahm, auf der schon über 16'000 Unterschriften für eine Aufhebung des Frauen-Autofahrverbots gesammelt worden waren und in den nächsten Tagen noch weit mehr gesammelt werden sollten  – dies kurz vor dem für morgen Samstag geplanten Aktionstag und wenige Stunden nachdem der saudische Innenminister sich einmal mehr öffentlich zugunsten einer rigiden Durchsetzung des Fahrverbots ausgesprochen hatte.

Drohungen per Telefon und Internet, Reiseverbote und willkürliche Festnahmen gehören zu den Repressalien, denen die Aktivistinnen der Kampagne «26. Oktober» ausgesetzt sind. Begleitend dazu werden die Frauen auf den staatliche kontrollierten Medien nach Kräften diskreditiert.

Amnesty International hat für morgen Samstag zu einer weltweiten Solidarisierung mit der Kampagne der saudiarabischen Frauen aufgerufen.

Mehr dazu in Englisch: livewire.amnesty.org

Medienmitteilung veröffentlicht: London/Bern, 25. Oktober 2013
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