Sulaimon Olufemi gehört zu einer Gruppe von Arbeitsmigrant*innen aus mehreren afrikanischen Staaten, die im September 2002 festgenommen wurden, nachdem ein Polizist in einem Streit zwischen Einheimischen und Arbeitsmigrant*innen ums Leben kam. Sulaimon Olufemi hat stets seine Unschuld beteuert.
Nach seiner Festnahme wurde er gezwungen, seine Fingerabdrücke als Unterschrift auf Dokumenten zu hinterlassen, die in Arabisch verfasst waren – einer Sprache, die er nicht versteht. Sulaimon Olufemi gab an, während der Verhöre gefoltert worden zu sein. Das Gerichtsverfahren fand auf Arabisch statt, ohne dass für Sulaimon Olufemi gedolmetscht wurde oder er eine Übersetzung der Gerichtsunterlagen erhielt. Dem Angeklagten stand zudem kein Rechtsbeistand zur Seite.
Während elf seiner Mitangeklagten im April 2017 aus der Haft entlassen wurden, nachdem sie ihre 15-jährigen Haftstrafen verbüsst hatten, droht Sulaimon Olufemi weiterhin die Vollstreckung seines Todesurteils.
Im Oktober 2021 wurde von der Familie des getöteten Polizisten die Forderung einer sogenannten Diya (finanzielle Entschädigung) gestellt. Mit der Zahlung der Diya würde von der Hinrichtung abgesehen. Weder Sulaimon Olufemi, der unterdessen seit über 20 Jahren inhaftiert ist, noch seine Familie in Nigeria können es sich jedoch leisten, zwei Millionen Riyal (fast 500'000.- CHF) zu bezahlen.
/ Abgeschlossene Briefaktion