‘Abd al-Karim Hussein wurde am 18. August aus Norwegen abgeschoben und bei seiner Ankunft in Syrien am 19. August festgenommen. Man hielt ihn ohne Kontakt zur Aussenwelt in Haft. Es wird angenommen, dass er die meiste Zeit in der Abteilung für Politische Sicherheit im Stadtteil al-Fayha' in der Hauptstadt Damaskus festgehalten wurde.
Dies ist eine von mehreren Abteilungen der syrischen Sicherheitskräfte, die regelmässig Personen festnehmen, bei denen auch nur der geringste Verdacht auf politische Opposition besteht.
‘Abd al-Karim Hussein ist stellvertretender Direktor des Vereins syrischer Kurden in Norwegen – eine Nichtregierungsorganisation, die auf die Situation der kurdischen Minderheit in Syrien aufmerksam machen möchte.
Ausschaffung aus Norwegen
‘Abd al-Karim Hussein hatte Syrien im Februar 2006 verlassen, um nach Norwegen zu reisen. Dort beantragte er Asyl, sein Antrag wurde jedoch abgelehnt. Am 17. August 2010 wurde er festgenommen und am darauf folgenden Tag in Begleitung zweier norwegischer PolizeibeamtInnen in ein Flugzeug nach Damaskus gesetzt.
Soweit Amnesty International bekannt ist, hat man ‘Abd al-Karim Hussein ohne Anklageerhebung freigelassen.Er scheint gegenwärtig nicht unmittelbar von Folter oder Misshandlung bedroht zu sein. Amnesty International wird den Fall aber weiter beobachten.
8. September 2010