Brief gegen das Vergessen: Kamal al-Labwani Keine Freilassung trotz Amnestie des Präsidenten

Der syrische Arzt Kamal al-Labwani war am 8. November 2005 nach mehreren Treffen mit Menschenrechtsorganisationen und RegierungsvertreterInnen in Europa und den USA festgenommen worden. Er hatte friedliche und demokratische Reformen in Syrien gefordert.

Kamal al-Labwani 2 Kamal al-Labwani. © AI

Nach seiner Festnahme wurde Kamal al-Labwani vier Tage lang ohne Zugang zu einem Rechtsbeistand oder zu seiner Familie in Haft gehalten. Während dieser Zeit wurde er bedroht, ins Gesicht geschlagen, und er erhielt keine Nahrung. Am 11. Mai 2007 verurteilte ihn das Strafgericht in Damaskus zu zwölf Jahren Freiheitsentzug. Das Gericht sprach ihn schuldig «mit einem ausländischen Staat Intrigen mit dem Ziel eines Angriffs auf Syrien geschmiedet zu haben». Am 23. April 2008 wurde der Arzt zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt, weil er «falsche oder übertriebene Informationen verbreitet hat, die die Moral des Landes zu untergraben drohen». Dieser Anklagepunkt ist auf Bemerkungen zurückzuführen, die er in seiner Gefängniszelle geäussert haben soll.

Amnesty International hatte gehofft, dass die 15-jährige Haftstrafe des gewaltlosen politischen Gefangenen Kamal al-Labwani im Zuge einer Generalamnestie des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad vom 31. Mai 2011 herabgesetzt werden würde. Zahlreiche andere politische Gefangene wurden sogar freigelassen, Kamal al-Labwani aber blieb in Haft.

Der Arzt sitzt im Zentralgefängnis von Damaskus ein, in dem schlechte Haftbedingungen herrschen. Er teilt eine überfüllte Zelle mit nicht-politischen Gefangenen. Im Gegensatz zu ihnen darf Kamal al-Labwani jedoch weder fernsehen noch die Gefängnisbibliothek nutzen. Besuche von seiner Familie und seinem Rechtsanwalt werden streng überwacht.

Kamal al-Labwani musste von 2001 bis 2004 schon einmal eine dreijährige Gefängnisstrafe verbüssen, weil er sich in der friedlichen Reformbewegung des «Damaszener Frühlings» engagiert hatte.


Forderungen der abgeschlossenen Aktion

 

Exzellenz

Der syrische Arzt Kamal al-Labwani war am 8. November 2005 nach mehreren Treffen mit Menschenrechtsorganisationen und RegierungsvertreterInnen in Europa und den USA festgenommen worden. Er hatte friedliche und demokratische Reformen in Syrien gefordert. Nach seiner Festnahme wurde Kamal al-Labwani vier Tage lang ohne Zugang zu einem Rechtsbeistand oder zu seiner Familie in Haft gehalten. Während dieser Zeit wurde er bedroht, ins Gesicht geschlagen, und er erhielt keine Nahrung. Am 11. Mai 2007 verurteilte das Strafgericht in Damaskus Kamal al-Labwani zu zwölf Jahren Freiheitsentzug. Das Gericht sprach ihn schuldig «mit einem ausländischen Staat Intrigen mit dem Ziel eines Angriffs auf Syrien geschmiedet zu haben». Am 23. April 2008 wurde der Arzt zu weiteren drei Jahren Haft verurteilt, weil er «falsche oder übertriebene Informationen verbreitet hat, die die Moral des Landes zu untergraben drohen». Dieser Anklagepunkt ist auf Bemerkungen zurückzuführen, die er in seiner Gefängniszelle geäussert haben soll.

Amnesty International hatte gehofft, dass die 15-jährige Haftstrafe des gewaltlosen politischen Gefangenen Kamal al-Labwani im Zuge einer Generalamnestie des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad vom 31. Mai 2011 herabgesetzt werden würde. Zahlreiche andere politische Gefangene wurden sogar freigelassen, Kamal al-Labwani aber blieb in Haft.

Der Arzt sitzt im Zentralgefängnis von Damaskus ein. Er teilt eine überfüllte Zelle mit nicht-politischen Gefangenen. Im Gegensatz zu ihnen darf Kamal al-Labwani jedoch weder fernsehen noch die Gefängnisbibliothek nutzen. Besuche von seiner Familie und seinem Rechtsanwalt werden streng überwacht.

Kamal al-Labwani musste von 2001 bis 2004 schon einmal eine dreijährige Gefängnisstrafe verbüssen, weil er sich in der friedlichen Reformbewegung des «Damaszener Frühlings» engagiert hatte.

Ich fordere Sie auf, als Präsident die sofortige Freilassung von Kamal al-Labwani zu erwirken. Alle anderen gewaltlosen politischen Gefangenen, einschliesslich derjenigen, die sich friedlich an den derzeitigen Protesten beteiligt haben, sollen ebenfalls freigelassen werden.

Ich bin sehr besorgt darüber, dass Kamal al-Labwani keinen fairen Prozess erhalten hat und dass Berichten nicht nachgegangen worden ist, denen zufolge er im Gefängnis gefoltert oder anderweitig misshandelt worden ist.

Hochachtungsvoll

Dieser Brief ist Teil der Briefe gegen das Vergessen vom August 2011 | Zurück zur Übersicht August 2011 | Word-Dokument herunterladen | E-Mail-Alert für «Briefe» abonnieren