Der Entscheid folgte nach einem Wochenende intensiver Verhandlungen unter der Gefahr eines dritten russischen Vetos innerhalb von drei Monaten.
«Die Welt beobachtet, wie die Uno auf die Notlage in Aleppo reagiert. Die wichtige Massnahme kommt viel zu spät – Hundertausende von Menschen hatten von der syrischen und von der russischen Regierung eine sichere Evakuierung der Menschen und die unabhängige Überwachung derselben verlangt. Tausende von Menschen sind aber weiterhin in den belagerten Gebieten in Ost-Aleppo eingeschlossen und warten bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auf ihre Rettung», sagte Sherine Tadros, Leiterin des Uno-Büros von Amnesty International in New York.
«Seit Tagen schon läuft die Evakuierung, und wir mussten mitansehen, wie Konvois unter Beschuss genommen wurden – warum hat es so lange gedauert, bis dieser notwendige Schritt endlich unternommen wurde?»
Unzureichendes Mandat
Doch das Mandat des Sicherheitsrats sei viel zu eng gefasst, die Möglichkeiten der BeobachterInnen gering: «Sie sollten nicht nur beobachten, sondern müssen auch die Erlaubnis erhalten, begangene Kriegsverbrechen zu untersuchen», fordert Sherine Tadros.
«Jetzt, da der Uno-Sicherheitsrat sich endlich entschlossen hat, in Aleppo zu handeln, muss er weitere Schritte unternehmen und dringend Beobachter auch in andere Gebiete ausserhalb Aleppos schicken, aus denen Menschen evakuiert werden.»