Mit friedlichen Demonstrationen begann sich am 15. März 2011 das Volk auch in Syrien gegen das repressive Regime Assad zu erheben. Dieses reagierte mit brutalster Gewalt. Heute, fünf Jahre später, haben Krieg und Unterdrückung 250'000 Menschenleben gefordert und 12 Millionen in die Flucht getrieben. Amnesty geht davon aus, dass über 65'000 Menschen in den Gefängnissen der Geheimdienste verschwunden sind.
Im Rahmen der internationalen Kampagne #WithSyria setzten rund 200 Menschen auch auf dem Berner Münsterplatz ein Zeichen: Ein Zeichen gegen die unfassbare Gewalt an der Zivilbevölkerung, gegen das Versagen der «internationalen Gemeinschaft». Sie fordern namentlich
- ein Ende der völkerrechtswidrigen Angriffe auf die Zivilbevölkerung
- die Gewährleistung des Zugangs humanitärer Organisationen
- das Ende der Belagerung von Dörfern und Städten
- die Freilassung aller Gewissensgefangenen
- die Teilnahme von Frauen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Friedensgesprächen
Diesen Forderungen verliehen mit kurzen Redebeiträgen die beiden syrischen Aktivistinnen Amal Nasr und Raneem Ma'touq Nachdruck. Amal Nasr hat sich in Syrien für Frauenrechte und Demokratie engagiert und wurde dafür verhaftet. Raneem Ma'touq wurde ebenfalls für ihr zivilgesellschaftliches Engagement verhaftet. Sie ist die Tochter des bekannten Menschenrechtsanwalts Khalil Ma'touq, der am 2. Oktober 2012 vom Geheimdienst verhaftet wurde und seither verschwunden ist.